Wenn der Verbandstag des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) der Empfehlung des Präsidiums und des Verbandausschusses folgt und die Saison im Jugendfußball abbricht, dürfte die Freude beim TuS Haltern am See besonders groß sein. Erstmals in der Vereinsgeschichte würden in der kommenden Spielzeit – durch die Aufstiege der U15 und U17 – alle Altjahrgänge ab der U13 überkreislich spielen.

Die D-Jugend bliebe auch im zweiten Jahr in der Bezirksliga, während die U15 und U17 erstmalig den Sprung aus der Kreisliga A schaffen würden. Die U19, die die Saison in der Spitzengruppe der Landesliga abschließt, gehört bereits seit einigen Jahren zu den besten A-Jugendmannschaften im Kreis Recklinghausen.

„Eine der wichtigsten Säulen des Bilbao-Konzepts ist eine erfolgreiche Jugendarbeit. Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserer Talentschmiede substantielle Erfolge vorweisen können und trotz Corona vor dem erfolgreichsten Jahr in der Vereinsgeschichte stehen“ sagen die Chefs der Talentschmiede Sven Weber und Daniel Haxter. „Unser Dankeschön gilt vor allen Dingen unseren engagierten Jugendtrainern und Betreuern. Deswegen setzen wir auch im kommenden Jahr auf personelle Kontinuität.“

Mit A-Lizenz-Inhaber Patrick Kemmerling und Okan Yilmaz bleibt das Erfolgsgespann der U19 auch über den 30.06. hinaus an der Stauseekampfbahn. „Nachdem wir in der U23 bereits in den letzten Jahren eine hohe Durchlässigkeit hatten, ist das Bilbao-Konzept nun eine noch größere Chance, nach Lennart Rademacher und Luca Bernoth in der kommenden Saison weitere U19-Jugendspieler auch im ligahöchsten Seniorenteam zu sehen“, so Sven Weber.

In der U17 kehrt mit Christian Kevering ein alter Bekannter zurück Der 33jährige hatte 2016 gemeinsam mit dem neuen Cheftrainer der Seestädter, Timo Ostdorf, bereits in der B-Jugend Erfolge gefeiert und lebt mittlerweile in Haltern am See.  Mit ihm wechselt Co-Trainer Tim Okrongli von der DJK GW Erkenschwick in die Staueekampfbahn.

Die U15, die unter Lars Köhne eine überzeugende Saison in der Kreisliga A gespielt hat, wird zukünftig von Dave Marnold (TSV Marl-Hüls U17) im Trainerteam ergänzt. Die U14 wird im nächsten Jahr von Hendrik Walter, Cliff Strickling und Lukas Hofmann betreut, die mit dem erfolgreichen U13-Jahrgang aufrücken, während die U16 auch zukünftig von Matthias Uckelmann und Pascal Kock trainiert wird.

Auch Daniel Haxter blickt im unteren Jugendbereich bis zur D-Jugend auf eine erfolgreiche Saison zurück: „Neben dem Klassenerhalt der U13 in der Bezirksliga freuen wir uns, dass wir durch die Erfolge in der Talentschmiede auch hochtalentierte Spieler halten können. Aber auch darunter greift das Konzept, Mannschaften aufrücken und gegen ältere Jahrgänge spielen zu lassen, immer mehr.“

Dabei kann der TuS Haltern am See auch im kommenden Jahr wieder auf eine gute Mischung aus erfahrenen Trainern, wie unter anderem Albertino Pinto (E2) oder Thomas Bartke (U13), und Trainertalenten wie Tim Schemmer und Phil Schröter in der U11, oder Paul Osemann und Jeremy Sandkühler in der U12 bauen.

„Wir versuchen, wohnortnah leistungsorientierten Fußball, Schule und Freizeit miteinander zu verbinden. Damit soll die Talentschmiede bewusst ein Angebot unterhalb der NLZs sein. Mit dem „Bilbao-Konzept“ wird der Jugendbereich zukünftig eine noch stärker ausgeprägte lokale Identität bekommen.“ so Daniel Haxter, der einst selbst in der Jugend für den TuS Haltern am See die Schuhe schnürte und in den letzten 10 Jahren unter anderem selber Team A und Team B mit vielen Halterner Eigengewächsen trainierte.

Sportvorstand Sascha Kopschina, der zukünftig für die Gesamtstrategie Fußball zuständig sein wird, sieht den Strategiewechsel sogar als große Chance für den Jugendfußball beim TuS, in Haltern am See und im Vest Recklinghausen: „Der TuS Haltern soll in Zukunft die erste Adresse für ambitionierten Amateur- und Jugendfußball in der Region sein. Dabei setzen wir auf eine gesunde Mischung aus den besten Talenten der Stadt und den hoffnungsvollsten Jugendspielern aus der Region.“

Für den Fußballstandort Haltern am See sieht er dabei keinen Nachteil. „Wir haben vor zwei Jahren im „Arbeitskreis Jugendfußball“ deutlich gemacht, dass wir mit der Begrenzung von Jugendmannschaften und Kadergrößen Kooperation statt Konkurrenz wollen. Die Zusammenarbeit der Vereine wird aus unserer Sicht in Zukunft wichtiger denn je. Wir sind bereit, in diesen Überlegungen eine aktive Rolle einzunehmen und Kooperationen mit den anderen Vereinen in der Seestadt aufzubauen.“

© Holger Lindner