Wenn heute Abend Team A und Team B in der Stauseekampfbahn zusammenkommen, herrscht Klarheit. Nach einem historischen Jahr in der Regionalliga West kehrt der Seestadtclub  freiwillig in die Oberliga zurück. „Unter den Umständen ist die Entscheidung richtig und alternativlos“, sagt der neue Trainer Timo Ostdorf, der selber im Schicht- und Wochenenddienst arbeitet und in der Regionalliga an einigen Spieltagen wohlmöglich gar nicht an der Seitenlinie hätte stehen können.

Spiele unter der Woche drohen den Halternern zwar auch in der Oberliga, die mit 21 Mannschaften ebenfalls sehr umfangreich ist, „aber es ist was anderes, wenn du Mittwochabend nach Herne fährst oder wenn du nach Aachen zum Tivoli musst und gegen eine Profimannschaft spielst“. In der Regionalliga traf der TuS in der vergangenen Saison fast ausschließlich auf Mannschaften, deren Spieler zum Beispiel vormittags trainieren konnten. Das ist beim TuS anders. „Unser Training findet in Abstimmung mit Arbeitszeiten und Klausurterminen statt.“

Nun geht es also zurück in die höchste Amateurklasse, die dennoch hervorragend besetzt ist. Mit dem RSV Meinerzhagen, der mit Regionalliga-erprobten Spielern gespickt ist, oder Traditionsvereinen wie der SG Wattenscheid 09, dem FC Gütersloh oder den Sportfreunden Siegen warten auch in der Oberliga hochkarätige Gegner. „Wir haben im Trainerteam mal die Anzahl der zu erwartenden Pflichtspiele für Team A und Team B zusammengerechnet“, erklärt Ostdorf, der inklusive der Pokalspiele auf bis zu 70 Partien kommt. „Das ist schon eine Herausforderung, aber gerade für die vielen jungen Spieler in unseren Reihen ist es auch eine riesige Chance auf maximale Spielpraxis.“ Das Ziel für die kommende Saison ist für den neuen Cheftrainer klar: „Wir wollen nun das Bilbao-Konzept mit Leben füllen, auf und außerhalb des Platzes.“

© Holger Lindner