TuS Haltern am See nimmt das Training wieder auf

Der Ball rollt wieder! Nach der Schließung der Sportanlagen am 13. März mussten die Abteilungen des TuS Haltern am See den Trainings- und Spielbetrieb in der Stauseekampfbahn und in den Hallen der Stadt Haltern am See einstellen. Dank der Lockerungen der Corona-Einschränkungen durch das Land NRW nimmt der Seestadtclub nun langsam und unter Einhaltung von individuell für die jeweiligen Sportarten ausgearbeiteten Hygienekonzepten das Training wieder auf. Bis auf die Abteilung Tischtennis, die noch auf grünes Licht der Stadt Haltern zur Nutzung der Sporthallen wartet, sind alle anderen Abteilungen wieder im Einsatz. Die Abteilung Fussball, die sich die Plätze bei gutem Wetter mit der Breitensport- und Gymnastikabteilung teilt, startete am vergangenen Mittwoch unter Einhaltung des Hygienekonzeptes mit den ersten Trainingseinheiten. “Bisher hat alles gut funktioniert”, berichtet Jugendleiter Sven Weber, der gemeinsam mit Daniel Haxter das umfangreiche Konzept erarbeitet hat. “Spieler, Trainer und Eltern freuen sich, dass es wieder los geht.” In 10er-Gruppen verteilen sich die Mannschaften auf die drei Plätze in der Stauseekampfbahn, die jeweils über separate Ein- und Ausgänge (Haupteingang, Gästeeingang/”Gästekäfig” und Festwiese) betreten werden. “Neben den Zutritts-, Abstands- und Hygienevorgaben ist der separate Zu- und Abfluss der Spieler und Trainer ein wesentlicher Teil des Konzeptes.” So dürfen vorerst nur die Mannschaften und Offizielle des TuS Haltern die Platzanlage betreten, Eltern oder Zuschauer sind noch nicht zugelassen. “Wir werden die ersten Erfahrungen sammeln und auswerten, bevor wir über eine Lockerung des Hygienekonzeptes nachdenken.”

Am Donnerstag Abend starteten dann auch die Seniorenmannschaften unter der Leitung der Cheftrainer Timo Ostdorf (Team A) und Sebastian Amendt (Team B) nach zweimonatiger Pause mit einem gemeinsamen Training. “Wir haben uns bewusst dazu entschieden, bis Ende Juni als große Gruppe zu trainieren.”, sagt Ostdorf. der die ersten beiden Einheiten zusammen mit Amendt, Thorsten Kornmaier, Oliver Bautz, Kevin Lehmann und Bastian Mrowitzki leitete. “Das Bilbao-Konzept lebt davon, dass gerade Team A und Team B zusammenwachsen und wir unter Ausbildungsgesichtspunkten immer wieder positionsspezifisch in Kleingruppen trainieren.” Mit Nico Pulver konnte Ostdorf dabei auch einen Gastspieler begrüßen. Der 21jährige Linksverteidiger, der aus Marl stammt, war bis vor kurzem noch beim Oberligisten Westfalia Herne unter Vertrag.

© Holger Lindner


Wechsel in der U17: Christian Kevering kehrt zum TuS zurück

Nach dem Weggang des U17-Erfolgsduos Daniel Hölscher und Jonas Stilkenbäumer, die es zurück nach Münster zieht, kehrt mit Christian Kevering  ein “alter Bekannter” in die Stauseekampfbahn zurück. Der 33jährige hatte 2016 gemeinsam mit Timo Ostdorf die B-Jugend zurück in die Kreisliga A geführt und war im Anschluss in seinem Heimatverein GW Erkenschwick als Spielertrainer bei den Senioren und als Trainer der U19 tätig. “Christian lebt mittlerweile in Haltern und hat bereits erfolgreich im U17-Bereich bei uns gearbeitet”, freut sich Jugendleiter Sven Weber auf den Rückkehrer. Gemeinsam mit Co-Trainer Tim Okrongli, der ebenfalls aus Erkenschwick zum TuS kommt, übernimmt der B-Lizenz-Anwärter ab dem Sommer eine Mannschaft, die wohl erstmals den Sprung in die Bezirksliga schafft. “Der Kontakt nach Haltern ist nie abgebrochen,” freut sich Kevering auch auf ein Wiedersehen mit vielen bekannten Gesichtern. “Wir möchten die erfolgreiche Arbeit im U17-Bereich fortführen, die Mannschaft in ihren Stärken verbessern und gemeinsam Lösungen erarbeiten.”

Falls die Corona-Beschränkungen wie angekündigt zum 30.05. gelockert werden sollten, wird die neue U17 im Juni auch Sichtungseinheiten in der Stauseekampfbahn anbieten. “Unser Dank geht an dieser Stelle auch noch einmal ganz besonders an Daniel und Jonas!”, ergänzt Sven Weber. “Trotz ihres Wechsels haben die beiden die Kaderplanung tatkräftig unterstützt.” Talentierte Spieler der Jahrgänge 2004 und 2005, die in der kommenden Saison in der Bezirksliga spielen möchten, können sich aber weiterhin gerne per mail an Jugendleiter Sven Weber wenden (sven.weber@tus-haltern.de).


Die U15 stellt sich neu auf: Lars Köhne und Dave Marnold übernehmen

Nach dem souveränen Abschneiden der U15, die sowohl in der Findungsrunde der Kreisliga B, als auch in der Kreisliga A bis zum Saisonabbruch ungeschlagen war, bereitet sich das Team um Lars Köhne aktuell unter besonderen Vorzeichen auf die erste Saison in der Bezirksliga vor. “Es findet kein Training und kein Spiel statt, und ich musste sogar den B-Lizenz-Lehrgang unterbrechen”, berichtet der 24jährige Übungsleiter. “Gerade für die Jungs tut es mir leid, dass ihre sensationelle Saison wahrscheinlich nicht sportlich beendet und gekrönt wird.”

Nach dem Weggang von Marc Jagella wird das Trainerteam zur kommenden Saison durch Dave Marnold ergänzt. Der 27jährige Marnold konnte bereits beim ASC 09 Dortmund Erfahrungen im Seniorenbereich sammeln und kommt aus der Jugendabteilung des TSV Marl-Hüls zum TuS Haltern am See. Der B-Lizenz-Inhaber, der ebenfalls aus Reken stammt, möchte in Zukunft von seiner Mannschaft sowohl “Ballbesitzfussball, als auch schnelles Umschalten nach Ballgewinn” sehen und gegen den Ball “aggressiv in unterschiedlichen Pressinghöhen verteidigen.”

Trotz der aktuellen Einschränkungen befindet sich das Trainerteam mitten in den Planungen für die kommende Saison. Talentierte Spieler der Jahrgänge 2006 und 2007, die in der kommenden Saison in der Bezirksliga spielen möchten, können sich gerne per mail bei Jugendleiter Sven Weber melden (sven.weber@tus-haltern.de). Falls die Corona-Beschränkungen wie angekündigt zum 30.05. gelockert werden sollten, wird die neue U15 im Juni auch Sichtungseinheiten in der Stauseekampfbahn anbieten


Talentschmiede steht vor dem 
erfolgreichstem Jahr der Vereinsgeschichte

Wenn der Verbandstag des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) der Empfehlung des Präsidiums und des Verbandausschusses folgt und die Saison im Jugendfußball abbricht, dürfte die Freude beim TuS Haltern am See besonders groß sein. Erstmals in der Vereinsgeschichte würden in der kommenden Spielzeit – durch die Aufstiege der U15 und U17 – alle Altjahrgänge ab der U13 überkreislich spielen.

Die D-Jugend bliebe auch im zweiten Jahr in der Bezirksliga, während die U15 und U17 erstmalig den Sprung aus der Kreisliga A schaffen würden. Die U19, die die Saison in der Spitzengruppe der Landesliga abschließt, gehört bereits seit einigen Jahren zu den besten A-Jugendmannschaften im Kreis Recklinghausen.

„Eine der wichtigsten Säulen des Bilbao-Konzepts ist eine erfolgreiche Jugendarbeit. Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserer Talentschmiede substantielle Erfolge vorweisen können und trotz Corona vor dem erfolgreichsten Jahr in der Vereinsgeschichte stehen“ sagen die Chefs der Talentschmiede Sven Weber und Daniel Haxter. „Unser Dankeschön gilt vor allen Dingen unseren engagierten Jugendtrainern und Betreuern. Deswegen setzen wir auch im kommenden Jahr auf personelle Kontinuität.“

Mit A-Lizenz-Inhaber Patrick Kemmerling und Okan Yilmaz bleibt das Erfolgsgespann der U19 auch über den 30.06. hinaus an der Stauseekampfbahn. „Nachdem wir in der U23 bereits in den letzten Jahren eine hohe Durchlässigkeit hatten, ist das Bilbao-Konzept nun eine noch größere Chance, nach Lennart Rademacher und Luca Bernoth in der kommenden Saison weitere U19-Jugendspieler auch im ligahöchsten Seniorenteam zu sehen“, so Sven Weber.

In der U17 kehrt mit Christian Kevering ein alter Bekannter zurück Der 33jährige hatte 2016 gemeinsam mit dem neuen Cheftrainer der Seestädter, Timo Ostdorf, bereits in der B-Jugend Erfolge gefeiert und lebt mittlerweile in Haltern am See.  Mit ihm wechselt Co-Trainer Tim Okrongli von der DJK GW Erkenschwick in die Staueekampfbahn.

Die U15, die unter Lars Köhne eine überzeugende Saison in der Kreisliga A gespielt hat, wird zukünftig von Dave Marnold (TSV Marl-Hüls U17) im Trainerteam ergänzt. Die U14 wird im nächsten Jahr von Hendrik Walter, Cliff Strickling und Lukas Hofmann betreut, die mit dem erfolgreichen U13-Jahrgang aufrücken, während die U16 auch zukünftig von Matthias Uckelmann und Pascal Kock trainiert wird.

Auch Daniel Haxter blickt im unteren Jugendbereich bis zur D-Jugend auf eine erfolgreiche Saison zurück: „Neben dem Klassenerhalt der U13 in der Bezirksliga freuen wir uns, dass wir durch die Erfolge in der Talentschmiede auch hochtalentierte Spieler halten können. Aber auch darunter greift das Konzept, Mannschaften aufrücken und gegen ältere Jahrgänge spielen zu lassen, immer mehr.“

Dabei kann der TuS Haltern am See auch im kommenden Jahr wieder auf eine gute Mischung aus erfahrenen Trainern, wie unter anderem Albertino Pinto (E2) oder Thomas Bartke (U13), und Trainertalenten wie Tim Schemmer und Phil Schröter in der U11, oder Paul Osemann und Jeremy Sandkühler in der U12 bauen.

„Wir versuchen, wohnortnah leistungsorientierten Fußball, Schule und Freizeit miteinander zu verbinden. Damit soll die Talentschmiede bewusst ein Angebot unterhalb der NLZs sein. Mit dem „Bilbao-Konzept“ wird der Jugendbereich zukünftig eine noch stärker ausgeprägte lokale Identität bekommen.“ so Daniel Haxter, der einst selbst in der Jugend für den TuS Haltern am See die Schuhe schnürte und in den letzten 10 Jahren unter anderem selber Team A und Team B mit vielen Halterner Eigengewächsen trainierte.

Sportvorstand Sascha Kopschina, der zukünftig für die Gesamtstrategie Fußball zuständig sein wird, sieht den Strategiewechsel sogar als große Chance für den Jugendfußball beim TuS, in Haltern am See und im Vest Recklinghausen: „Der TuS Haltern soll in Zukunft die erste Adresse für ambitionierten Amateur- und Jugendfußball in der Region sein. Dabei setzen wir auf eine gesunde Mischung aus den besten Talenten der Stadt und den hoffnungsvollsten Jugendspielern aus der Region.“

Für den Fußballstandort Haltern am See sieht er dabei keinen Nachteil. „Wir haben vor zwei Jahren im „Arbeitskreis Jugendfußball“ deutlich gemacht, dass wir mit der Begrenzung von Jugendmannschaften und Kadergrößen Kooperation statt Konkurrenz wollen. Die Zusammenarbeit der Vereine wird aus unserer Sicht in Zukunft wichtiger denn je. Wir sind bereit, in diesen Überlegungen eine aktive Rolle einzunehmen und Kooperationen mit den anderen Vereinen in der Seestadt aufzubauen.“

© Holger Lindner


Unser Star ist die Stadt: TuS will Athletic Bilbao des Amateurfußballs werden.

Unabhängig von den Entscheidungen im deutschen Profi- und Amateurfußball in den kommenden Wochen und Monaten entscheidet sich der Regionalligist TuS Haltern am See ab der kommenden Saison für einen Strategiewechsel bei der Ausrichtung des erfolgreichsten Sportvereins der Seestadt. Vorbild ist der auch in Corona-Zeiten wirtschaftlich gesunde und sportlich erfolgreiche spanische Europacup-Teilnehmer und Erstligist Athletic Bilbao, der ausschließlich auf Spieler aus der eigenen Jugend und dem Baskenland setzt.

War in den letzten zehn Jahren die Arbeit vom Aufstieg aus der Bezirksliga bis in die Regionalliga und der Professionalisierung des Jugendbereichs geprägt, nutzt Deutschlands erfolgreichste Talentschmiede im Amateurfußball die Corona-Zeit zum nächsten logischen Schritt – der Verschmelzung von größtmöglichem sportlichem Erfolg mit lokalen Werten und Bedürfnissen.

“Wir sind der festen Überzeugung, dass es in den nächsten Jahren nicht nur um höher, weiter und schneller, sondern auch um sozialer, gerechter und nachhaltiger geht. Und deshalb gehen wir mit unserer neuen Sport- und Gemeinwohl-Strategie lieber auf Talent- statt Investorensuche und entscheiden uns für ein Konzept, welches den sportlichen Bedürfnissen der Halterner Bevölkerung, den demographischen Veränderungen und den infrastrukturellen Voraussetzungen der Seestadt Rechnung trägt.”, so Raphael Brinkert, langjähriger Jugendspieler und heutige Marketingchef des TuS Haltern am See.

Mit dem Aufstieg in die Regionalliga West und den Punktspiel-Siegen gegen Alemannia Aachen, Sportfreunde Lotte oder dem Unentschieden gegen Rot-Weiß Essen hat der Heimatverein von Weltmeister Benedikt Höwedes, Sergio Pinto und den Metzelder-Brüdern in dieser Saison sportliche Ausrufezeichen gesetzt. Gleichzeitig mussten die Seestädter aufgrund infrastrukturellen Voraussetzungen auf der städtischen Anlage fast jedes zweites Heimspiel in Nachbarstädten austragen. Auch personell rekrutierte sich der Regionalligist – wie viele andere Teams in den obersten Amateurklassen auch – vermehrt aus der Jugendabteilungen der Profiteams aus dem Ruhrgebiet statt aus der eigenen Talentschmiede.

Damit ist nun Schluss: Ab der kommenden Saison haben sich die Verantwortlichen zu dem radikalen Weg entschieden, dass alle Senioren-Mannschaften des TuS Haltern am See eine Mindest-Quote von Spielern aus der Seestadt erfüllen müssen. Das Konzept startet zur Saison 20/21 mit einem Seestadt-Anteil von 50% und steigert sich zur Saison 21/22 auf 75%. Damit werden in Zukunft Spieler, die in Haltern am See geboren oder aufgewachsen sind, in Haltern am See wohnen oder aus der eigenen Talentschmiede kommen, den Großteil der Senioren-Mannschaften ausmachen.

“Corona stellt eine Zäsur für den Profi- und Amateurfußball da. Bereits im letzten Jahr haben wir deutlich gemacht, dass dem Wahn bei Gehältern, Sicherheitsmaßnahmen und Verbands-Auflagen im ambitionierten Amateurfußball Einhalt geboten werden muss, wenn wir nicht wöchentlich über Insolvenzen im Vereinssport reden wollen. Aus diesem Hamsterrad steigen wir nun freiwillig aus und konzentrieren auf das, was uns groß gemacht hat: Die besten Spieler und Talente aus der schönsten Seestadt der Welt –  Haltern am See.” so Sportdirektor Sascha Kopschina, der seine Zukunft bei den Seestädter insbesondere in der strategischen Neuausrichtung, der Verzahnung von Senioren- und Talentschmiede sowie dem Auf- und Ausbau von Kooperationen mit den anderen Sportvereinen in der Seestadt sieht.

Über personelle und sportliche Konsequenzen aus der Neuausrichtung sowie Veränderungen im Kader wird der TuS Haltern am See in Kürze berichten. Neu im erweiterten Strategie-Stab der Seestädter ist auch der ehemalige Jugendspieler und heutige Fußball-Weltmeister Benedikt Höwedes, der seit dem Beginn der Corona-Zeit in seiner Heimatstadt weilt und langfristig an den Verein gebunden werden soll.

© Holger Lindner